Goldene Gefahr in Weiß
Die Vierschanzentournee kennt jeder. Und dennoch ist dieser außergewöhnliche Sport für die allerwenigsten Menschen greifbar. Allen voran hier im Tassiloland, wo es keinen einzigen Skiclub mit Skisprungsparte gibt. Umso bemerkenswerter, was hier in der Region noch bis in die 1960er Jahre hinein flächendeckend abging. Zum Beispiel an der Sulzer Schanze in Peißenberg, wo nicht nur einheimische Springer nach Weitenrekorden jagten, sondern mehrere hundert Zuschauer für regelrechte Volksfeststimmung sorgten. Aufgrund Lawinengefahr, da ist sich Dr. Thomas Feistl sicher, wurden die hiesigen Skisprungschanzen nicht rückgebaut. Der 40-jährige Diplom-Meteorologe leitet seit vier Jahren den Lawinenwarndienst Bayern, ist selbst leidenschaftlicher Tourengeher. Im großen Interview auf der Roten Couch berichtet der Hohenpeißenberger erstmals von seiner persönlichen Lawinenerfahrung, ob es aufgrund Klimaerwärmung auch einen Warnbericht für den Sommer geben müsste und wie es ihm und seinem Team immer wieder aufs Neue gelingt, den grundsätzlich sehr komplexen Schneedeckenzustand verständlich zu beschreiben – und zwar für den kompletten bayerischen Alpenraum. Die Gefahr am Kalvarienberg Possenhofen geht, wenn überhaupt, von umstürzenden Bäumen und brechenden Ästen aus. Ein Besuch sei trotzdem empfehlenswert, schließlich gelten die 375 Jahre (!) alten Stationen als die wohl ältesten in ganz Bayern.
Passend zu Skisprung und Lawinenwarner passt auch der Titel „Weißes Gold“. In diesem Falle ist allerdings nicht Schnee gemeint, sondern eine ziemlich wertvolle Ware der mit größten Händler Europas. Wer damit gemeint ist, und um welches Produkt es sich handelt, lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, auf Seite 16 und 17. Insbesondere junge Familien werden sich doppelt und dreifach überlegen müssen, Geld für als Luxus geltende Lebensmittel auszugeben. Umso wertvoller könnte unser Finanztipp auf Seite 18 für Sie sein – denn vom Kinderzuschlag, hat sich die „tassilo“-Redaktion sagen lassen, haben viele Eltern noch nie etwas gehört. Gleiches, weil äußerst speziell und technisch, dürfte für die Hightech-Produkte eines hiesigen Unternehmens gelten. Dort werden derart große und innovative 3D-Drucker hergestellt, die sogar große Teile für echte Raketen produzieren können. Mit spezieller Technik arbeitet auch Daniel Zeitler. Der leidenschaftlicher Rennradfahrer hat sich vor wenigen Jahren auf Bikefitting spezialisiert und sorgt dafür, dass Alt und Jung auch lange Touren gesund und schmerzfrei genießen können. Seine Kunden kommen bis aus München, Bayreuth und Karlsruhe. Die Exponate im einzigartigen Feuerwehrmuseum an der Kientalstraße in Andechs stammen, Ehrenkommandant Walter Feigl sei Dank, überwiegend aus dem eigenen Dorf. Passend zum 150-Jährigen der Erlinger Wehr haben wir Löschkübel aus Leinen, Buttenspritze und Feuerwehrhelme aus echtem Messing in Augenschein genommen. Dass sie feuerfrei, gesund und voller Elan ins neue Jahr starten, wünscht Ihnen an dieser Stelle,
Ihr Johannes Schelle