Aufmerksamen Autofahrern dürften sie sicherlich schon aufgefallen sein: Zwei hüfthohe Kästen in grau-weißer Farbe, gefolgt von einer rund drei Meter hohen, senkrecht im Boden verankerten Eisenstange, an der Sensoren und Kameras angebracht sind. Keine Sorge: Es handelt sich bei diesen Hightech-Geräten am Straßenrand nicht um fest-installierte Blitzeranlagen! Arbeiten am Ende des Tages aber für das gleiche Ziel: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr. In unserer Januar / Februar-Ausgabe haben wir uns dieses moderne Wetterwarnsystem für Winterdienste genauer angesehen. Auf ein Warnsystem für Lawinengefahr sind in erster Linie Skitourengeher angewiesen. Sollten aufgrund Corona tatsächlich Skigebiete längerfristig geschlossen bleiben, dürfte es mehr Tourengeher denn je in die bayerischen Alpen ziehen. Werner Nägele liebt alle Arten des Wintersports. Und bringt pro Saison 1 500 (!) Paar Ski auf Vordermann – für Piste und freies Gelände. Wir haben ihn in seiner professionell eingerichteten Werkstätte in Antdorf besucht, ihn beim Belag ausbessern, Schleifen und Wachsen beobachtet.
55 Autokilometer weiter nördlich liegt das ähnlich beschauliche Örtchen Sachsenried, wo sich auch der Milchviehbetrieb von Wolfgang Scholz befindet. Der 54-Jährige ist seit vielen Jahren Obmann des Bayerischen Bauernverbandes für Weilheim-Schongau, hat gute Karten für das BBV-Amt im Bezirk von Oberbayern und kennt sich blendend aus in politischen, wirtschaftlichen und fachlichen Angelegenheiten rund ums Thema Landwirtschaft. Im großen Interview auf der Roten Couch spricht er über den ständigen Spagat zwischen Groß und Klein, die größten Probleme für hiesige Milchviehhalter und ein äußerst interessantes zweites Standbein. Highlight des Termins: Die Örtlichkeit des Fotoshootings, das dank Freiluft und ausreichend Abstandhaltung ohne Probleme umgesetzt werden konnte. Wesentlich enger geht es in Betrieben, aber auch in Supermärkten und Ladengeschäften zu. An dieser Stelle kommen Ingenieur Ekkehard Gorski sowie Alpenhotel-Inhaber Christian Bär aus Murnau ins Spiel. In kürzester Zeit haben die beiden eine von der Regierung anerkannte Schutzmaske auf den Markt gebracht, die Mimik und Lächeln zurück ins Leben bringen — trotz Corona.
Ob sich damit auch die Mitarbeiter von Familie Sirch ausstatten? Der Grillshop in Weilheims Innenstadt hat ohne Übertreibung Kultcharakter – und war lange vor der ersten McDonalds-Niederlassung das erste Schnellrestaurant im Tassiloland. Wesentlich weiter reicht die Historie des Wessobrunner Gebets zurück. Es gilt als das älteste erhaltene christliche Gedicht deutschsprachiger Literatur. Ob die Wessobrunner traurig darüber sind, das Original, das ihren Namen trägt, nicht eigenständig aufbewahren zu dürfen? In jedem Falle traurig sind derzeit die Aktiven des Peißenberger Kulturvereins, sprechen sogar von einem kulturellen Koma. Dass die Corona-Pandemie schnellstmöglich ein Ende nimmt, Alt und Jung wieder unbeschwert zum Essen, Trinken und Kabarett dürfen, wünscht an dieser Stelle voller Zuversicht,
Ihr „tassilo“-Team
Viel Spaß beim Lesen