Tutzinger Filmerkundungen "Opfergang" mit anschließendem Filmgespräch
Zeit
8. Februar 2025 17:30 - 19:30(GMT+00:00)
Beschreibung
08.02.25 Tutzinger Filmerkundungen: „Opfergang“ Samstag, 8. Februar, Beginn pünktlich um 17.30 Uhr. Bitte kommen Sie frühzeitig!
Beschreibung
08.02.25 Tutzinger Filmerkundungen: „Opfergang“
Samstag, 8. Februar, Beginn pünktlich um 17.30 Uhr. Bitte kommen Sie frühzeitig!
Opfergang (1944) – im Anschluss Filmgespräch mit Filmhistoriker und Vorstandsmitglied des Kulturtheaters Tutzing, Friedemann Beyer.
Regie: Veit Harlan, Drehbuch: Alfred Braun und Veit Harlan
Mit Carl Raddatz, Kristina Söderbaum, Irene von Meyendorff, Franz Schafheitlin, 98 Minuten.
Friedemann Beyer präsentiert eines der außergewöhnlichsten Melodramen des deutschen Films: Entstanden nach der gleichnamigen Erfolgsnovelle des aus Basel stammenden, zuletzt in Starnberg lebenden, Autors Rudolf G. Binding (1867-1938) schildert Opfergang eine klassische Dreiecksgeschichte.
Veit Harlan und seine Frau Kristina Söderbaum lebten in den 1950er Jahren in Söcking bei Starnberg. Kristina Söderbaum ist in Seeshaupt begraben.
Nach seiner Rückkehr von einer Weltreise heiratet der wohlhabende Hamburger Senatorensohn Albrecht Froeben (Carl Raddatz) seine elfenhafte Cousine Oktavia (Irene von Meyendorff). Doch bald darauf verliebt er sich in die lebenslustige Aels aus der Nachbarschaft des Ehepaars am Hamburger Elbufer. Weil sie ihren Mann glücklich sehen will, akzeptiert Oktavia die Freundschaft Albrechts mit der temperamentvollen Finnin. Als Aels schwer erkrankt, reitet Albrecht täglich an ihrem Fenster vorbei, um sie durch seinen Gruß aufzurichten. Doch dann erkrankt auch er…
Angesiedelt im Milieu hanseatischen Großbürgertums, in Szene gesetzt mit entsprechend edlen Dekors und Kostümen und gekrönt durch eine virtuos abgestimmte Farb- und Musikdramaturgie, durchzieht Opfergang von Anbeginn eine elegische Grundstimmung, optisch flankiert durch die Pastelltöne des in Agfacolor gedrehten Films. Tatsächlich fiel die Entstehung von Opfergang in eine Phase des Zweiten Weltkriegs, als die allgemeine Siegeszuversicht mehr und mehr dem nagenden Gefühl von seinem desaströsen Ende wich. Bei aller äußeren Prachtentfaltung des Films überlagert ihn eine Stimmung von Melancholie und Todesnähe.
Ohne Absicht hat Veit Harlan mit Opfergang den ebenso artifiziellen wie berührenden Schwanengesang des sogenannten „Tausendjährigen Reichs“ inszeniert. Regisseur Dominik Graf urteilt: „Achtung, vermintes Gelände: Nazifilmkunst“, aber „mit Opfergang erreicht Veit Harlan eine Kunsthöhe, die wir im deutschen Film seither nicht mehr toppen konnten.“
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Die „Tutzinger Filmerkundungen“ sind eine monatliche Filmreihe mit Friedemann Beyer. Mehr Erkundungen finden Sie auf www.kulturtheater-tutzing.de. Kartenvorverkauf im Kino und auf der Startseite (ab ca. zwei Wochen vorher).
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