Tutzinger Filmerkundungen: "Der große Schatten"
08Dez17:3019:30Tutzinger Filmerkundungen: "Der große Schatten"Kulturtheater Tutzing
Zeit
8. Dezember 2024 17:30 - 19:30(GMT+00:00)
Beschreibung
8.12. Tutzinger Filmerkundungen: „Der große
Beschreibung
8.12. Tutzinger Filmerkundungen: „Der große Schatten“
„Der große Schatten“ (1942), anschließend Filmgespräch mit Patricia Riekel (langjährige Chefredakteurin von BUNTE) und Filmhistoriker und Vorstandsmitglied des Kulturtheaters Tutzing, Friedemann Beyer.
Regie: Paul Verhoeven. Drehbuch: Harald Bratt (eigentlich August Christian Riekel, Tutzing). Mit Heinrich George, Heidemarie Hatheyer, Will Quadflieg, Marina von Ditmar.
Quelle: Siegfried Karl Trieb – https://www.filmposter-archiv.de/filmplakat.php?id=36928 / gemeinfrei
Der berühmte Schauspieler und Theaterintendant Conrad Schroeter (Heinrich George) verliebt sich in die junge Aktrice Gisela Ahrens (Heidemarie Hatheyer), Nachwuchstalent an seinem Haus. Doch Schroeters Zuneigung bleibt unerwidert. Zu Schroeters Kummer wendet sich Gisela dem intriganten Verführer Jürgensen (Will Quadflieg) zu, der schon Schroeters Tochter in den Selbstmord getrieben hat. Als Schroeter und Jürgensen sich eines Tages auf der Bühne in Calderóns „Der Richter von Zalamea“ als Richter und Angeklagter gegenüberstehen, vergisst sich Schroeter und bringt Spiel und Realität durcheinander: Er beschuldigt Jürgensen vor aller Augen des Mordes an seiner Tochter und stürzt sich auf ihn. Die Aufführung wird abgebrochen, Schroeter in die Psychiatrie eingewiesen; seine Karriere ist ruiniert. Nach Schroeters Entlassung muss der gebrochene Mann sich als Souffleur bei einer Provinzbühne verdingen. Doch dann kommt es zu einer überraschenden Wendung.
Der Tutzinger Harald Bratt (eigentlich: August Christian Riekel) schrieb das Drehbuch zu diesem von Heinrich George meisterhaft gespielten Drama aus der Welt des Theaters. Riekel, der in den 1920er Jahren zunächst eine akademische Karriere als Philosoph und Erziehungswissenschaftler eingeschlagen hatte, geriet wegen seiner reformpädagogischen Konzepte in Konflikt mit dem traditionellen Lehrbetrieb und wurde 1931 zwangsemeritiert. Auch im Nationalsozialismus hatte das SPD-Mitglied Riekel wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ keine Chance auf eine Professur. Stattdessen begann er unter Pseudonym Theaterstücke und Drehbücher zu schreiben und lieferte die Vorlagen für eine Reihe prominenter (wie propagandistischer) Filme des „Dritten Reichs“.
Patricia Riekel, langjährige Chefredakteurin von BUNTE, in Tutzing aufgewachsen, gibt im Gespräch mit Friedemann Beyer Auskunft über die komplexe Persönlichkeit ihres Vaters und dessen für die damalige Zeit nicht untypische Biografie.
Die „Tutzinger Filmerkundungen“ sind eine monatliche Filmreihe mit Friedemann Beyer.
Kartenvorverkauf im Kino und auf der Startseite (ab Ende November).
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