Als Erinnerung an den Arbeiteraufstand vor 70 Jahren in der DDR hält Horst Böttge eine Lesung zum Buch: „Drangsaliert und dekoriert: Von der Kunst des Überlebens in der DDR“, mdv-Verlag, Halle 2015. Im Mittelpunkt stehen die politischen und wirtschaftlichen Strangulierungen der DDR-Politik, zugleich die wesentlichen Gründe, die zum Arbeiteraufstand am 17. Juni 1953 geführt haben. Das Buch schildert auf eindrückliche Weise die außergewöhnliche Lebensgeschichte des Bruders es Autors, als 16-Jähriger 1951 wegen eines Jugendstreiches zu 10 Jahren Arbeitslager verurteilt. Die Erlebnisse zum 17. Juni 53 im Zuchthaus „Roter Ochse“ in Halle werden beschrieben. Nach drei Jahren amnestiert widmet er sich intensiv seiner Bildung, erzielt bald berufliche Erfolge, passt aber nicht in das Klischee eines ergebenen DDR-Bürgers. Erst nach seiner Pension erfährt er, dass die Stasi deshalb versuchte, ihn wieder hinter Gitter zu bringen, dokumentiert auf 400 Seiten Stasiunterlagen.